Buchmessen
Eine Buchmesse ist ein meist jährlich abgehaltenes Forum für Verlage, Buchhandel, Autoren, Leser,
Literaturagenten und die Allgemeinheit.
Die weltweit wichtigste Buchmesse ist die jährlich auf dem Messegelände Frankfurt stattfindende
Frankfurter Buchmesse. Veranstalter ist die Messe- und Ausstellungsgesellschaft des Börsenverein
des Deutschen Buchhandels e.V. Im Vorfeld der Veranstaltung vergibt der Börsenverein in der
Paulskirche seinen Friedenspreis.
Neben der Frankfurter Buchmesse hat sich mittlerweile die Leipziger Buchmesse als kleinere, aber
familiäreres "Lesefest" etabliert.
Frankfurter Buchmesse
Die Frankfurter Buchmesse ist ein jährlich in Frankfurt am Main auf der Frankfurter Messe
abgehaltenes Forum für Verlage, Buchhandel, Autoren, Leser, Literaturagenten und die
Allgemeinheit, das im Auftrag des Börsenverein des Deutschen Buchhandels organisiert wird. Sie
ist die größte Buchmesse der Welt. In der jüngsten Vergangenheit haben auf einer Gesamtfläche von
knapp 170.000 m² jedes Jahr mehr als 6.000 Aussteller 330.000 Bücher und elektronische Produkte,
darunter 75.000 Neuerscheinungen, aus in der Regel mehr als 100 Ländern präsentiert. Im Jahr 2003
kamen rund 290.000 Besucher (2004: 268.000), 65% davon waren Fachbesucher (Autoren,
Verlagsmitarbeiter, Buchhändler,...), 4% Journalisten. Sie hatten die Möglichkeit, in Frankfurt
und Umgebung rund 3.200 Veranstaltungen zu besuchen.
Die Frankfurter Buchmesse ist eine der ältesten Begegnungsstätten für das Präsentieren von und
den Handel mit Büchern: ihre Geschichte lässt sich bis ins 15. Jahrhundert zurückverfolgen, als
Johannes Gutenberg in Mainz, nur wenige Kilometer von Frankfurt entfernt den Buchdruck
revolutionierte. Bis in die Zeit des späten 17. Jahrhunderts blieb Frankfurt die zentrale
Buchmesse-Stadt Europas. Als Folge politischer und kultureller Umwälzungen ging in der Zeit der
Aufklärung diese Rolle auf Leipzig über, wo sich eine Nachfolgemesse, die Leipziger Buchmesse,
etablierte. Es vergingen etwa 200 Jahre, bis die frühere Tradition der Buchmesse in Frankfurt
wieder auflebte: 205 deutsche Aussteller versammelten sich vom 18. bis 23. September 1949 in der
Frankfurter Paulskirche zur ersten Buchmesse der Nachkriegszeit.
Heute ist die Frankfurter Buchmesse zur größten Buchmesse der Welt geworden und wird von
deutschen und internationalen Zeitungen und Zeitschriften und von Funk und Fernsehen einer
breiten Öffentlichkeit vorgestellt.
Auch als kulturelles Forum hat sich die Frankfurter Buchmesse etabliert, da in den vergangenen
Jahrzehnten im Mittelpunkt die Präsentation eines jährlich wechselnden Gastlandes steht. So hat
die einst rein kommerzielle Veranstaltung heute auch kulturpolitische Bedeutung von
internationalem Rang.
Leipziger Buchmesse
Die Leipziger Buchmesse ist heute nach der Frankfurter Buchmesse die zweitgrößte Deutschlands.
Sie wird alljährlich im Frühling in der Neuen Messe von Leipzig im Norden der Stadt veranstaltet.
Sie ist nach der universellen Mustermesse, die in der ehemaligen DDR bestand, die bekannteste
Messe Leipzigs.
Die Geschichte der Leipziger Buchmesse geht bis in das 17. Jahrhundert zurück, 1632 überstieg die
Zahl der vorgestellten Bücher erstmals die von Frankfurt. Der Spitzenreiterplatz der Leipziger
Buchmesse blieb bis 1945 bestehen, erst danach überholte Frankfurt am Main. Dennoch blieb die
Buchmesse auch während der DDR ein wichtiger Treffpunkt für Buchfreunde und Buchhändler aus Ost
und West. Nach der Wende und dem Umzug auf das neue Messegelände begann ein erneuter Aufstieg der
Buchmesse. Mittlerweile wird die Messe auch medial umrahmt, beispielsweise durch die Nominierung
des Deutschen Jugendliteraturpreises, der Verleihung des Deutschen Bücherpreises (Bücher-Butt)
und der Vergabe des Leipziger Buchpreises zur Europäischen Verständigung.
Im Jahr 2004 verzeichnete man mit 102.000 Besuchern, 2.084 präsentierenden Verlagen und Editionen
aus 30 Ländern eine neue Rekordbeteiligung.